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Ringinger Schützen führungslos

25.04.16 Die Hauptversammlung des Ringinger Schützenvereins war über Kimme und Korn ein Schuss in den Ofen. Aktuell steht der Verein ohne Vorstand da. Wie es weitergeht, weiß keiner so recht.

Niemand war sonderlich überrascht, als das Ergebnis der Versammlung im Schützenhaus bereits nach kurzer Zeit und deprimierend feststand: Kein Vorstand, die Sitzung ist gescheitert.

Nicht sonderlich überrascht deshalb, weil der Vorsitzende Adrian Sauer bereits im Vorfeld erklärt hatte, dass er für eine zweite Amtsperiode nicht zur Verfügung steht. Die Suche nach jemandem, der bereit gewesen wäre, seine Nachfolge anzutreten, war in den vergangenen Wochen ebenfalls nicht von Erfolg gekrönt, so dass am Freitag, als die Versammlung startete, jedem Anwesenden klar war: Es würde auch heute kein strahlender Held die Situation noch retten.

Ohne einen Kandidaten für den Vorsitz, mache es keinen Sinn, den Rest des Gremiums zu wählen, meinte Wahlleiter Dieter Arnold, und die übrigen Anwesenden folgten dem Ortsvorsteher in dieser Ansicht. Damit steht der Schützenverein jetzt ohne amtierendes Gremium da.

Und wie geht es weiter? Es sollte bald eine außerordentliche Hauptversammlung folgen, in der es gelingt, den festgefahrenen Karren wieder flott zu bekommen. Scheitert die Versammlung, weil man erneut keinen Vorsitzenden findet, muss man den Verein ruhen lassen, man könnte auch sagen: still legen - oder ihn ganz auflösen.

Der Wunsch der wenigen anwesenden Mitglieder ging natürlich dahin, dass sich jemand findet, der an die Spitze tritt. Kassiererin Christine Will, aber auch andere, drückten aus, was für ein Verlust es wäre, wenn der Schützenverein auseinanderfiele. Will tat die Vorstellung in der Seele weh, wo man doch in den vergangenen Jahren so erhebliche Geld- und noch mehr verbindende Arbeitsleistungen in das Heim und die Anlage gesteckt habe.

Im Verlauf des Abends und in den Bericht war klar geworden, dass der gerade noch blühende Ringinger Schützenverein zahlreiche Ermüdungserscheinungen zeigt: Der Schießbetrieb lahmt, das gesellige Leben dümpelt nur noch dahin, die Jugend fehlt, die älteren Schützenbrüder lassen sich aber auch nicht mehr in dem Maße sehen wie früher. Trauriger Ausdruck des Ganzen war das 50-Jährige des Vereins, das im vergangenen Jahr im Grunde unbemerkt vorüberging.

Ein wenig trösteten sich die Anwesenden damit, auch andere Vereine hätten mit nachlassendem Interesse der Mitglieder zu kämpfen. Aber als Ursachenforschung, die dazu geeignet ist, das Feld für einen Neuanfang zu bereiten, dürfte diese Erkenntnis kaum ausreichen.

Der Rest der Sitzung war in geordneten Bahnen verlaufen. Geleitet hatte die Versammlung der 2. Vorsitzende Michael Dehner, da sich Adrian Sauer längerfristig im Ausland aufhält; den Jahresbericht gab Schriftführer Marc Berendt, die sportlichen Ereignisse referierte Matthias Hipp, und über den Kassenstand informierte Christine Will. Ihre Nachricht war die mit erfreulichste des Abends: Man verfügt über Guthaben, die Darlehen, die der Verein für seine Bautätigkeit aufgenommen hat, sind getilgt.

Gefreut hat man sich auch darüber, dass mehrere Mitglieder hohe Vereinsjubiläen feiern können: Karl Unmuth gehört dem schützenclub seit 50 Jahren an, Theo Dietz seit 30 Jahren und Johann Dieter seit 20 Jahren. Vor zehn Jahren sind eingetreten: Matthias Hipp, Gudrun Pflumm, Karin Simmendinger, Artur Simmendinger, Patrick Simmendinger, Philipp Simmendinger Lukas Wahl und Markus Weiß. Zum Feiern war indes niemandem zumute - zumal auch die Ehrungsnadeln nicht aufzutreiben waren.

Adrian Sauer bleibt Schützenchef

13.07.16 Vor einigen Wochen war der Vorsitz des Ringinger Schützenvereins verwaist geblieben. Jetzt nahm Adrian Sauer die Wahl an.

Die Hauptversammlung im April war ergebnislos und frustrierend verlaufen. Adrian Sauer hielt sich damals im Ausland auf, hatte zudem aber auch mitteilen lassen, er sei auf Weiteres nicht mehr bereit, das Amt des Vorsitzenden nochmals zu bekleiden.

Es war klar, dass die Suche nach einem Ersatz an diesem Abend nicht fruchten würde. Von daher sah man auch davon ab, weitere Posten auf Vorrat zu besetzen. So gingen die Schützen damals einigermaßen ratlos auseinander.

Offensichtlich war den Beratungen, die seither gelaufen sind, Erfolg beschieden. In der außerordentlichen Versammlung des Schützenvereins wählten die Anwesenden am Wochenende  Adrian Sauer erneut zum Vorsitzenden.

Zum stellvertretenden Vorsitzenden wurde Michael Dehner gewählt. Für die schriftlichen Belange ist künftig Mark Berendt zuständig, er übernimmt auch das Amt des Jugendleiters.

Beisitzer wurde Marvin Berendt. Die Funktion des Schießleiters übernahm ebenfalls Adrian Sauer.

Christine Will stand als Kassiererin nicht mehr zur Verfügung, die Finanzen überwacht künftig Marcel Steinhart. Die ehemalige Kassiererin Will und der vormalige Vereinschef Markus Pfister agieren künftig als Kassenprüfer.

Kurz und prägnant ging die außerordentliche Versammlung über die Bühne. Der wiedergewählte Vorsitzende Sauer kündigte eine Vereinsversammlung für Freitag, 22. Juli, an. „An diesem Abend sind alle Mitglieder eingeladen, ihre Wünsche und ihre Erwartungen an den Verein auszusprechen.

DIETMAR DIETER | 13.07.2016